Hallo Zusammen!
Das Jahr 2017 ist für mich wie im Fluge vergangen und schon ist es wieder an der Zeit die Geschehnisse der letzten Monate Revue passieren zu lassen: Zu Beginn des Jahres hatte ich begonnen das größte der verbleibenden Sets zu bauen, die Stadt - Eine mehrere Quadratmeter große Industrielandschaft für Außenaufnahmen.
Neben den Gebäuden aus Styrodur-Platten, welche von Hand mit entsprechenden Steintexturen versehen und angemalt wurden,
gab es unzählige Details wie Gitter, Dächer, Brücken, Rohrleitungen, Antennen, Kamine, Laternen, Plakate und Hinweisschilder zu erstellen, um die Stadt spannend und lebendig zu gestalten.
Bei vielen dieser Aufgaben hatte ich Hilfe von meiner besseren Hälfte, worüber ich auch sehr froh bin!
Dennoch war es ein sehr großes Stück Arbeit, was insgesamt einige Monate in Anspruch genommen hat. Schon während das Set noch im Bau war habe ich bereits die Gelegenheit genutzt einige Animationen daran zu erstellen, welche später im vollständigen Set schwer zugänglich wären. So zum Beispiel der erste Auftritt unseres Vogel-Roboters mit der lustigen Gangart.
So war es dann schon August als das Set in seiner Gänze aufgebaut war. Es beherbergt im Wesentlichen drei "Schauplätze" welche an vielen Stellen des Films für Szenenüberleitungen, Ortswechsel und Nebenhandlungen verwendet werden: Zum einen die Straßenschlucht welche einen besonders bedrückenden, unwirtlichen Eindruck vermittelt, dann die Dachlandschaft welche vom Bürofenster des menschlichen Hauptcharakters zu sehen ist und besonders groß und mächtig wirken soll und zu guter Letzt die Turmuhr, welche die Stadtmitte und das symbolische Zentrum des menschlichen Handelns symbolisiert...
Ein kleiner Überblick über die Stadt kann in folgendem Video gesehen werden:
Wie bereits im letzten Jahr angekündigt Stand dann diesen September ein Umzug an. Ehe es soweit war habe ich aber nochmal die Gelegenheit genutzt die durchaus spannenden Umstände unter denen das bisherige Werk entstanden ist zu dokumentieren. Es fällt mir zwar schwer so offen vor der Kamera zu reden, aber ich denke ein solch unverfälschter Blick hinter die Kulissen ist ebenfalls ein wichtiger Teil wenn man die Entstehung eines solchen Projekts von Anfang bis Ende festhalten möchte:
Mitsamt Werkstatt und Studio bin ich dann zusammen mit meiner Freundin nach Leipzig gezogen. Wie man sich denken kann hat auch dies einiges an Zeit gekostet.
Durch großes Glück haben wir eine Wohnung gefunden die für wenig Geld viel Platz bietet, sodass ich mir eine wirklich schöne Werkstatt einrichten konnte:
Auch ein kleines Studio-zimmer für die künftigen Animationen an den etwas kleineres Menschensets (Büros, Gericht und Schrottplatz) steht bereit. Obwohl die äußeren Umstände so sehr gut für die Weiterarbeit an dem Projekt sind, konnte ich seit dem Umzug keine Fortschritte erzielen. Hauptgrund ist wohl das ich aktuell und bis einschließlich Februar mein Praxissemester absolviere, bei welchem ich 40 Stunden pro Woche verhindert bin. Die wenige verbleibende Zeit habe ich in den letzten Monaten gebraucht um die Wohnung und die Werkstatt nach und nach einzurichten und in einen benutzbaren Zustand zu bringen.
Ein kleines Nebenprojekt welches ich noch in der Vorweihnachtszeit abschließen konnte war der Kalender "Die Wesen aus Schrott" - Ich hatte von jedem der 12 Roboter-Charaktere vor Drehschluss nochmal ein eigenes Portraitfoto erstellt um die Figuren in voller Schärfe zu bewahren ehe sie nun langsam verrosten... Bei den Bildern habe ich mich um eine sehr hohe Qualität bemüht und so auch einiges an Zeit in die Nachbearbeitung investiert.
Da es dann zufällig 12 Stück waren hat es sich angeboten einen Jahreskalender daraus zu erstellen, in welchem die Portraits zusammen mit kleinen Texten aus der Schreibfeder meines geschätzen Kollegen Aeon Junophor präsentiert werden:
Die Kalender können bei Interesse auch hier im Shop erworben werden. Obwohl es mir wichtig war dieses kleine Nebenprojekt abzuschließen ehe Moos über die Sache wächst, bringt es den Film an sich natürlich nicht voran. - Allenfalls kann man die Bilder vielleicht mal für eine Ausstellung verwenden, falls sich eine Gelegenheit bietet.
Wie geht es nun weiter?
Insgesamt muss ich zugeben das Ich und damit auch das Projekt aktuell in einer leichten Krise festsitzen. - Zu Beginn des Projekts Haben wir zu zweit etwa 6 Tage pro Woche an dem Projekt
gearbeitet, inzwischen ist es nur noch etwa ein Tag pro Woche und eine Person... So ist offensichtlich warum sich ein, zwei Jahre scheinbar zu Jahrzehnten aufblähen. Leider bleibt offenbar jedes
Jahr weniger Zeit für das Projekt übrig.
Ich musste in den letzten Monaten lernen das ich nicht zu den Leuten gehöre die sich nach 8 Stunden Bildschirm-starren noch zu kreativer Arbeit in der Lage sehen. Tatsächlich sehe ich mich
generell nicht zu 8 Stunden Bildschirm-starren in der Lage, das hat sich eindeutig gezeigt. Insofern ist es sehr ungewiss wie ich nach diesem Praxissemester ab März weitermache... So oder so muss
ich einen Weg finden wie ich wieder mehr Zeit zur freien Verfügung habe - Nicht nur für das Getriebe im Sand, auch für mein geistiges und körperliches Wohl im Allgemeinen.
Da ich das Stadtset nicht umziehen konnte, werde ich im nächsten Jahr wohl noch des öfteren bei meinem Vater zu Besuch sein, wo das Set zum Glück noch eine Weile stehen kann, um die verbleibenden
Animationen daran umzusetzen.
Hier in Leipzig werde ich dann versuchen mit kleineren Sets und den Menschen-Szenen zu beginnen, sobald ich Zeit gefunden habe das Studio aufzubauen. Aktuell ist geplant als nächstes mit der
Richter-Szene fortzufahren. Darin wird der kleine Roboter Nr.142 nach seinem Delikt der Arbeitsverweigerung untersucht, und schließlich für Defekt befunden...
So wird es wohl im Film wie auch im echten Leben spannend weiter gehen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
Mit neuen Fortschritten und Bildern ist wohl wieder ab März zu rechnen.
Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr!
Liebe Grüße
Valentin